Crepuscular rays? Machen Sie sich beim Aussprechen dieses englischen Wortes auch fast einen Knoten in die Zunge? Um welches Phänomen es sich handelt, lesen Sie heute im Thema des Tages.

 

Bestimmt haben Sie sogenannte "crepuscular rays" auch schon mal gesehen?! Aus dem Englischen werden sie mit Strahlenbüschel oder - gemäß der Tageszeit, in der sie üblicherweise zu sehen sind - mit Dämmerungsstrahlen übersetzt (crepuscular = dämmrig, rays = Strahlen). Es handelt sich um ein optisches Phänomen, das beobachtet werden kann, wenn Sonnenlicht (oder Mondlicht) durch Wolken oder Berge blockiert wird. Dämmerungsstrahlen sind parallel ausgerichtete Licht"säulen", die von dunkleren "Säulen" getrennt sind. Die dunkleren Partien erscheinen aufgrund des Schattens der Wolken oder Berge, die sich am oder unter dem Horizont befinden. Allerdings entstehen die Strahlen nicht allein durch die Abschattung. Das Licht muss zudem durch Staub in der Luft, Aerosole, Wassertropfen oder Luftmoleküle gestreut werden, um einen sichtbaren Kontrast zwischen abgeschatteten und beleuchteten Partien des Himmels zu erzielen. So sind "crepuscular rays" am ehesten zu Sonnenaufgang oder -untergang sichtbar. Ebenso sind Strahlenbüschel häufig am frühen Morgen bei Dunst im Wald zu sehen, wenn die tiefstehende Sonne durch die Bäume bricht.

 

Die Strahlen scheinen am Horizont zu konvergieren, also in einem Punkt (Lichtquelle) zusammen zu laufen, und über dem Betrachter zu divergieren (auseinander zu laufen). Dieser Effekt ist allerdings auf die Entfernung und die Perspektive zurückzuführen. Wie oben bereits beschrieben sind Dämmerungsstrahlen parallel zueinander. So können sie aus physikalischer Sicht weder konvergieren, noch divergieren, sondern haben immer denselben Abstand zueinander.

 

Wieso sehen wir dann diese Illusion? Der Effekt ist derselbe wie bei Bahnschienen oder Straßen, bei denen die Ränder in der Entfernung zusammen zu laufen scheinen. Physikalisch lässt sich dies mit dem sogenannten "Sehwinkel" erklären. Denn je weiter weg etwas ist, desto kleiner sieht es aus. Der Sehwinkel verringert sich also mit zunehmender Entfernung.

 

Wenn Sie sich bei "crepuscular rays" schon einen Knoten in die Zunge gemacht haben, versuchen Sie es doch nochmal mit "anticrepuscular rays"! Diese "Anti-Dämmerungsstrahlen" können Sie mitunter sehen, wenn Sie in dem Moment, wenn Sie Dämmerungsstrahlen sehen, der Sonne den Rücken zuwenden und in entgegengesetzter Richtung zum Horizont blicken. Bei "anticrepuscular rays" handelt es sich nämlich um jene Strahlen, die vom Gegenpunkt der Sonne auszugehen scheinen. Diese Strahlen entstehen aufgrund der Rückstreuung des Lichts. Es sind jene Dämmerungsstrahlen, die scheinbar von der Sonne ausgehen, über dem Beobachter über den kompletten Himmel laufen und dann scheinbar im Sonnengegenpunkt münden. Da die Rückstreuung des Lichts geringer ist als die Vorwärtsstreuung, sind "Anti-Dämmerungsstrahlen" dunkler als ihre vorwärtsgestreuten Verwandten.

 

Das dem Thema des Tages angehängte Foto zeigt Dämmerungsstrahlen zu Beginn des Monats September über Frankfurt am Main. Aufgenommen wurden sie von der DWD-Webcam auf der Zentrale des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach. Machen Sie sich keinen Knoten in die Zunge, wenn Sie das nächste Mal diese Strahlen bei Sonnenaufgang oder -untergang entdecken!

 

Dipl.-Met. Julia Fruntke

Deutscher Wetterdienst

Vorhersage- und Beratungszentrale

Offenbach, den 06.10.2019

 

Warnkarte

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

 

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Blickt man derzeit auf das Thermometer und anschließend auf den Kalender, so stellt vermutlich manch einer fest: Passt! Sowohl kalendarisch als auch wettertechnisch ist Winter angesagt. Klar, in weiten Teilen des Landes liegt zwar kein Schnee, aber immerhin machen die Temperaturwerte der Jahreszeit alle Ehre. Und kaum ist es draußen mal richtig kalt, schon schränken unzählige Tröpfchen an den Rändern der Fensterinnenseiten die freie Sicht aus der warmen Stube nach draußen ein. Um physikalisch erklären zu können, warum es denn eigentlich am Fenster zu dieser Tröpfchenbildung kommt, muss man sich mit der relativen Luftfeuchtigkeit beschäftigen.

 

Die relative Luftfeuchte beschreibt das Verhältnis zwischen dem tatsächlichen und dem maximal möglichen Wasserdampfgehalt des betrachteten Luftvolumens (meistens 1 m³ Luft) und wird üblicherweise in Prozent angegeben. Eine relative Luftfeuchte von 100 % bedeutet also, dass die Luft genauso viel Wasserdampf enthält, wie es ihr maximal möglich ist. Sie ist dann gesättigt und kann keinen weiteren Wasserdampf mehr aufnehmen. Wird dann doch noch weiterer Wasserdampf zugeführt, kondensiert dieser überschüssige Wasserdampf und es entstehen Tröpfchen. In freier Wildbahn kann man dieses "Phänomen"

zum Beispiel bei der Bildung von Tau, Nebel oder Wolken beobachten.

 

Wie viel Wasserdampf nun ein bestimmtes Luftvolumen aufnehmen kann, hängt von der Lufttemperatur ab. Wärmere Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen als kältere. Während beispielsweise 1 m³ Luft bei 15 Grad

13 g Wasserdampf speichern kann, sind bei 0 Grad nur noch maximal 5 g möglich. Bei -18 Grad, wie beispielsweise in der Nacht zum vergangenen Montag an der Station Deutschneudorf-Brüderwiese

(Erzgebirge) gemessen, reicht sogar schon etwa 1 g Wasserdampf um 1 m³ Luft "satt" zu bekommen.

 

Übertragen wir das mal auf die Fensterinnenseite: Vor allem im Winter gehören Fensterscheiben mit zu den kältesten Stellen eines Raums, d.h. die Luft, die sich direkt am Fenster befindet, hat eine niedrigere Temperatur als beispielsweise die in der Mitte des Raums.

Da die Wasserdampfmenge in einem Raum aber im Normalfall überall gleich ist, ist die relative Luftfeuchte direkt am Fenster am höchsten und somit auch die Neigung zur Kondensation. Um dies so gut wie möglich zu verhindern, stehen Heizungen auch häufig unter den Fenstern.

 

Damit dieses Kondenswasser nicht zum Problem wird (Stichwort Schimmelbildung), ist es wichtig, der erhöhten relativen Luftfeuchte an bestimmten Stellen im Raum entgegen zu wirken, z.B. indem man mehrmals täglich für wenige Minuten stoßlüftet. Dadurch gelangt kühlere Luft in den Raum, die im Normalfall deutlich weniger Wasserdampf beinhaltet als die bisherige Raumluft. Vermischt sich nun die einfließende Luft mit der Raumluft und der unmittelbar am Fenster vorhandenen feuchten Luft, sinkt insgesamt der absolute Wasserdampfgehalt der Luft im Raum. Häufig ist dieser Effekt sogar so stark, dass nicht nur die Raumtemperatur, sondern auch die relative Luftfeuchtigkeit im gesamten Raum sinkt. Schließt man nun die Fenster und kurbelt die Heizung wieder an, bleibt die absolute Wasserdampfmenge in der Luft unverändert, ihre Temperatur nimmt aber

- sofern die Heizung ihren Job macht - wieder zu. Die relative Luftfeuchtigkeit sinkt also weiter ab, bis entweder die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist oder Feuchtequellen wie beispielsweise feuchte Klamotten auf dem Wäscheständer sich in den Wasserdampfgehalt der Luft einmischen.

 

Aber nicht nur Ihre Fensterdichtungen werden Ihnen für ein regelmäßiges Lüften dankbar sein, sondern sicherlich auch Ihr Körper und Geist. Letztere aber wohl eher für die Zunahme des Sauerstoffgehalts im Raum.

 

 

Dipl.-Met. Tobias Reinartz

Deutscher Wetterdienst

Vorhersage- und Beratungszentrale

Offenbach, den 22.01.2019

 

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Wie sieht es in den Flüssen aus?

 

Der bald zu Ende gehende November 2018 schickt sich an, der mittlerweile zehnte zu trockene Monat hintereinander in Deutschland zu werden (siehe dazu auch die Grafik zum Niederschlag von Januar bis Oktober 2018 unter https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2018/11/27.html). Kein Wunder ist es daher, dass aufgrund des deutlichen Niederschlagsdefizits die Flusspegel der meisten Flüsse weiterhin sehr niedrig sind.

 

So wurde beispielsweise in Köln am heutigen Dienstagmorgen ein Pegel von 81 cm gemeldet. Damit liegt der Wasserstand zwar immerhin um 14 cm über dem (noch inoffiziellen) Rekordwert des Niedrigwassers von 67 cm vom 23. Oktober 2018, aber eben auch noch auf "Augenhöhe" mit dem nach der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) bisherigen Rekordhalter des Niedrigwassers von 81 cm vom 29.

September 2003.

 

Bei solchen Pegelständen ist die Schifffahrt nur stark eingeschränkt möglich. Tankschiffe können derzeit nur rund ein Drittel bis die Hälfte der normalen Benzin- und Dieselmenge laden. Ein voll beladenes Tankschiff transportiert etwa die Menge von 80 Tanklastwagen. In Nordrhein-Westfalen wurde aufgrund der Lage bereits das Sonntags- und Feiertagsfahrverbot für Tanklaster bis Mai 2019 ausgesetzt. Andere Bundesländer könnten nach Willen des Verkehrsministers Andreas Scheuer folgen.

 

Infolge der schlechten Treibstoffversorgung über die Flüsse gibt es bei den Spritpreisen ein deutliches Nord-Süd-Gefälle im Land. Kostete Diesel in norddeutschen Städten wie Bremen, Flensburg und Hamburg einschlägigen Spritpreisportalen zufolge heute Morgen um 1,28 Euro pro Liter, musste man in süddeutschen Städten wie Augsburg, Trier und Würzburg um 1,50 Euro dafür hinlegen. Eine satte Differenz also von über 20 Cent pro Liter! Bei den Superpreisen ist eine ähnliche Differenz zu beobachten.

 

Damit sich diese Situation ändert, bedürfte es mehrerer Tage hintereinander sogenannten "Landregens". Dabei fällt der Regen gleichmäßig und länger andauernd, sodass die vor allem in der Tiefe sehr trockenen Böden das Wasser gut aufnehmen können und sich die Flüsse langsam wieder füllen.

 

Tatsächlich sind für die nächsten Tage immer wieder Niederschläge in Aussicht, da sich eine Westwindwetterlage einstellen soll, mit der wiederholt Tiefausläufer zu uns geführt werden. Aufgrund ansteigender Temperaturen durch milde Winde vom Atlantik fallen die Niederschläge mehrheitlich als Regen. Allerdings sind die Mengen zunächst nicht so hoch, dass die Flusspegel deutlich steigen. Am Sonntag und Montag besteht nach den neuesten Vorhersagen aber die Chance auf eine Dauerregenlage, insbesondere im Westen und Südwesten des Landes.

Damit wäre eine erste leichte Entspannung der Lage möglich.

 

Ob sich diese Tendenz in der kommenden Woche fortsetzt, steht indes noch in den Sternen. Eine seriöse Vorhersage, die über 7 oder 10 Tage hinausgehend, ist bislang kaum möglich. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...

 

Dipl.-Met. Simon Trippler

Deutscher Wetterdienst

Vorhersage- und Beratungszentrale

Offenbach, den 27.11.2018

 

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Deutschlandwetter im Oktober 2018

 

Besonders warme Orte im Oktober 2018*

1. Platz Bad Bergzabern (Rheinland-Pfalz)              13,0 °C              Abweich.   3,0

Grad

2. Platz Helgoland (Schleswig-Holstein)    13,0 °C              Abweich.   1,3

Grad

3. Platz Norderney (Niedersachsen)          12,9 °C              Abweich.   2,1 Grad

 

Besonders kalte Orte im Oktober 2018*

1. Platz Zinnwald-Georgenfeld (Sachsen)               7,5 °C  Abweich.   2,0 Grad

2. Platz Schierke (Sachsen-Anhalt)            7,8 °C  Abweich.   1,4 Grad

3. Platz Carlsfeld (Sachsen)           7,8 °C  Abweich.   2,2 Grad

 

Besonders niederschlagsreiche Orte im Oktober 2018**

1. Platz Aschau-Stein (Bayern)  141,4 l/m²            102 Prozent

2. Platz Bischofswiesen-Loipl (Bayern)   130,7 l/m²          127 Prozent

3. Platz Ruhpolding-Seehaus (Bayern)   127,3 l/m²          94 Prozent

 

Besonders trockene Orte im Oktober 2018**

1. Platz Mettenheim (Rheinland-Pfalz)  3,2 l/m²               8 Prozent

2. Platz Worms (Rheinland-Pfalz)             3,6 l/m²                 8 Prozent

3. Platz Gernsheim (Hessen)      3,7 l/m²                 7 Prozent

 

Besonders sonnenscheinreiche Orte im Oktober 2018**

1. Platz Garmisch-Partenkirchen (Bayern)           189 Stunden      126 Prozent

2. Platz Attenkam (Bayern)         187 Stunden     148 Prozent

3. Platz Gelbelsee (Bayern)         187 Stunden     173 Prozent

 

Besonders sonnenscheinarme Orte im Oktober 2018**

1. Platz Bad Hersfeld (Hessen)  114 Stunden     112 Prozent

2. Platz Eisenach (Thüringen)       120 Stunden   122 Prozent

3. Platz Artern (Thüringen)           121 Stunden   128 Prozent

 

oberhalb 920 m NN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.

 

*  Monatsmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int. Referenzperiode 1961-1990).

 

** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Monatswertes zum vieljährigen

    Monatsmittelwert der jeweiligen Station (int. Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

 

-   keine Mittelwerte vorhanden

 

Hinweis:

 

Einen ausführlichen Monatsüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet unter www.dwd.de/presse.

 

 

Meteorologe Christian Throm

Deutscher Wetterdienst

Vorhersage- und Beratungszentrale

Offenbach, den 02.11.2018

 

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Latente Energie ? die verborgene Kraft in der Wetterküche! Die latente Wärmeenergie [von lat. latere=verbergen] ist die Wärmeenergie, die bei konstanter Temperatur und konstantem Luftdruck für einen Aggregatzustandswechsel eines Stoffes benötigt bzw. bei einem Phasenübergang freigesetzt wird. Die Phasenübergänge zwischen den Aggregatzuständen fest und flüssig werden dabei als "Gefrieren" und "Schmelzen" bezeichnet. Zwischen den Zuständen flüssig und gasförmig spricht man von "Kondensieren" und "Verdunsten". Bei den Übergängen von fest und gasförmig ist schließlich die Rede von "Sublimieren" und "Resublimieren". Für die Meteorologie ist diesbezüglich der Stoff "Wasser" von besonderer Bedeutung, der bei seinen Phasenwechseln große Energiemengen in der Troposphäre umsetzt. Der Begriff "Latente Wärmeenergie" steht meist für die Wärmemenge, die im Wasserdampf als potentielle Energie gespeichert ist. Luft, die Wasserdampf enthält, besitzt aus diesem Grund auch immer eine große Energiemenge, die sich aber nicht in der Temperatur auswirkt und deshalb latent (verborgen) genannt wird. Diese Wärmemenge wird, global betrachtet, bei der Verdunstung hauptsächlich den Wasseroberflächen entzogen. Im Wasserhaushalt der Erde besteht die Verdunstungskomponente aus rund 86 Prozent Meeresanteil und rund 14 Prozent Landanteil. Während des Verdunstungsvorgangs wird der Verdunstungsoberfläche Wärme entzogen, wobei ihre messbare Temperatur absinkt. Dieser verdunstungsbedingte Abkühlungseffekt kann schließlich bei den unterschiedlichsten Wetterphänomenen beobachtet werden. Im Winter ist beispielsweise ein rasches Absinken der Schneefallgrenze mit der Verdunstungsabkühlung in Verbindung zu bringen. Fällt Niederschlag, anfangs als Regen, in eine trockene bodennahe Schicht, verdunstet er zunächst und kühlt somit die Schicht ab. Nachfolgend sinkt die Schneefallgrenze ab. Vor allem in den Tälern der Gebirge lässt sich dieser Vorgang besonders gut nachvollziehen. Des Weiteren kann eine signifikante Verdunstungsabkühlung z.B. im Umfeld von tropischen Wirbelstürmen festgestellt werden. Diese beziehen den Großteil ihrer benötigten Energie aus dem Meeresoberflächenwasser. Bei der Verdunstung wird dem Meerwasser Wärmeenergie entzogen, was eine deutliche Erniedrigung der Temperatur der Wasseroberfläche zur Folge hat. Mit Durchzug von Hurrikan ?Katrina? im Golf von Mexiko fiel beispielsweise die Wasseroberflächentemperatur um etwa 1 Grad von 32 auf 31 Grad ab (vom 29. Zum 30. August 2005). Bei der Kondensation (Übergang gasförmig-flüssig) oder Sublimation (Übergang gasförmig-fest) des Wasserdampfes wird die latente Wärmeenergie schließlich wieder freigesetzt. In der Troposphäre erhöht sich dabei die Lufttemperatur der Umgebung. Dieser kondensationsbedingte Erwärmungsseffekt tritt z.B. bei der Wolken- und Niederschlagsbildung auf. Besonders bei Gewitterwolken, den sogenannten "Cumulonimbi", ist die Freisetzung von latenter Energie von großer Bedeutung. Je mehr Wasserdampf kondensiert, umso mehr Wärmeenergie wird freigesetzt und desto größer sind die Aufwinde in der Wolke. Dies ist auch der Grund, weshalb sich vor allem an schwülheißen Sommertagen, an denen die Luft über einen hohen Feuchtegehalt verfügt, kräftige Gewitter entwickeln können. Von diesen Tagen sind wir in Deutschland derzeit allerdings weit entfernt. Auch wenn sich der Oktober teilweise sommerlich zeigte und auch der November sich in den nächsten Tagen anschickt, örtlich Temperaturen bis 20 Grad zu erreichen. Ein Blick auf die Alpensüdseite kann sehr schön die Effekte der latenten Energie sichtbar machen. Wie im Thema des Tages vom 27. Oktober beschrieben, kam es in Italien durch kräftige Gewitter, die sich teilweise zu mächtigen Clustern zusammenschlossen, zu heftigen konvektiven Niederschlägen. Da das Mittelmeer noch über eine relativ hohe Oberflächenwassertemperatur verfügt, können die bodennahen Luftmassen entsprechend erwärmt und mit Feuchte angereichert werden. Die induzierte Hebung der Luft in höheren Schichten setzt, wie beschrieben, die "latente Energie" frei und verstärkt somit die vertikalen Windgeschwindigkeiten. Aber auch die am 27. Oktober betrachteten intensiven Niederschläge an den orographischen Hindernissen wie Alpen und Apenninen verfügten durch die gestauten, sehr feuchten und warmen Luftmassen vom Mittelmeer über einen gewissen Antrieb durch die "latente Energie". Dipl.-Met. Lars Kirchhübel Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 31.10.2018 Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

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